Seit 2022 verbreitet sich das Affenpockenvirus vermehrt von Mensch zu Mensch.

Auch wenn die Ansteckung vorrangig auf direktem Körperkontakt beruht, ist es möglich, sich über kontaminierte Oberflächen zu infizieren, beispielsweise im Haushalt oder in Krankenhauszimmern. Pockenviren sind dafür bekannt, dass sie in der Umgebung sehr lange infektiös bleiben können. Eine Studie der Abteilung Molekulare und Medizinische Virologie der Ruhr-Universität Bochum hat gezeigt, dass es dabei sehr auf die Temperatur ankommt. Bei 22 und 37 Grad sank die Viruskonzentration erst nach 5 Tagen deutlich ab. Bei 37 Grad war bereits nach 6 bis 7 Tagen kein vermehrungsfähiges Virus mehr zu finden, bei 22 Grad dauerte es 10 bis 11 Tage, bis keine Ansteckung mehr möglich war. Bei 4 Grad sank die Virusmenge erst nach 20 Tagen stark ab, nach 30 Tagen bestand keine Ansteckungsgefahr mehr. Dies decke sich mit der Erfahrung, dass man sich im Haushalt auch nach knapp 2 Wochen noch über Oberflächen mit Affenpocken anstecken kann, so die Autor:innen. Entsprechend sei es besonders wichtig, Oberflächen zu desinfizieren. Alkoholische Desinfektionsmittel wirken der Studie zufolge gut gegen Affenpockenviren. Desinfektionsmittel auf Wasserstoffperoxid-Basis hingegen sind nur unzureichend wirksam.


Quelle
Meister TL et al. (2023) Journal of infectious diseases. DOI: 10.1093/infdis/jiad127