Wenn freiverkäufliche Schmerzmittel nicht mehr helfen, können Ärzt:innen auch Opioide verordnen. Doch nützen diese tatsächlich mehr?

Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit. Vielfach werden sie chronisch und wenn dann freiverkäufliche Schmerzmittel nicht mehr helfen, können Ärzt:innen auch Opioide verordnen. Doch nützen diese tatsächlich mehr? Eine aktuelle Studie kommt zu dem Schluss: nein! Die Hälfte der rund 350 Proband:innen mit länger anhaltenden Rückenschmerzen erhielt 6 Wochen lang täglich das Opioid Oxycodon, die andere Hälfte ein Placebo. Dabei zeigte sich: Die Schmerzbelastung der Patient:innen war nach der Einnahme des Opioids nicht geringer als nach Einnahme des Placebos. Langfristig gesehen entwickelten die Opioid-Verwender:innen allerdings mehr Nebenwirkungen und zeigten schlechtere Werte bei Tests der mentalen Gesundheit. Zudem zeigte sich, dass schon die vorübergehende, kontrollierte Einnahme von Opioid-Schmerzmitteln das Risiko für eine Sucht erhöhen kann. Die Autor:innen raten daher von der Verordnung von Opioiden für Rückenschmerz-Patient:innen ab.


Quelle
Jones CMP et al. (2023) Lancet. DOI: 10.1016/S0140-6736(23)00404-X